Friday 13 April 2007

Erste Eindrücke - First Impressions

Der Lonely Planet Reiseführer beschreibt Kathmandu als einen “berauschenden, phantastischen, erschöpfenden Ort” Diese Beschreibung könnte kaum treffender sein. Die Stadt ist dreckig, bunt, entnervend, umwerfend und, vor Allem, niemals still. Tagsüber gibt es ein ständiges Konzert von Hupen, Autos und Menschen. Nachts gehört die Stadt den vielen tausend Straßenkötern, die ihre Reviere in nächtelangen Bellwettbewerben zu verteidigen scheinen. Kein Wunder, dass man sie morgens völlig erledigt am Straßenrand liegen sieht. Die frühen Morgenstunden schließlich gehören dem Kuckuck, zumindest in unserem Garten.

Kathmandu liegt in einem Tal, dem Kathmandu-Tal, ungefähr 1300 Meter über dem Meeresspiegel. Das Zentrum des Tales wird von drei Städten bestimmt, die im Laufe der Jahre immer mehr zusammengewachsen sind, so dass es heute schwer zu unterscheiden ist, in welcher Stadt man sich gerade befindet. Kathmandu, oder Kantipur, wie es auch heißt, is die Hauptstadt und die Größte und Geschäftigste. Patan, oder Lalitpur, ist diejenige mit den meisten Tempeln und eine Chance, ein bisschen Ruhe vor den Touristenfängern zu finden, und Bhaktapur ist die Besterhaltendste, die mit westlichen Geldern aus den USA und Europa renoviert wurde. Gemeinsam mit vier anderen Stätten formen die drei Städte die UNESCO Stätte Kathmandu Tal, auch wenn Bhaktapur die einzige ist, die nicht als gefährdet durch Unachtsamkeit, moderne „Verbesserungen“ und dichten Verkehr gilt.

Ich selbst lebe in Patan, etwas südlich von Kathmandu. Die beiden Städte werden durch den Bhagmati-Fluss getrennt, den dreckigsten und stinkendsten Ort, den ich je gesehen habe. I werde ihm ein extra Kapitel widmen, wenn ich auch noch Fotos zum Beweis habe. Unsere Umgebung ist ziemlich ruhig, zumindest für nepalesische Verhältnisse. Um in eines der Stadtzentren zu kommen, muss man ein Taxi nehmen, oder eine Weile durch die staubigen Straßen laufen. Aber auch Verkehr ist ein eigenes Kapitel, das noch kommt.

Meine Wohnung befindet sich in einem eigenen Gebäude auf dem Grundstück einer der Ortskräfte der Botschaft. Ich habe den Luxus von zwei Zimmern, Küche und Badezimmer. Was noch fehlt ist ein bisschen mehr Hindu-Kitsch um es zu dekorieren, so dass es noch ein bisschen spartanisch aussieht. Über der Wohnung gibt es eine Dachterrasse, von der man einen schönen Blick über Kathmandu hat. Dachterrassen sind überhaupt sehr beliebt in Nepal, jedes Haus hat mindestens eine, manchmal aber auch mehr und in verschiedene Richtungen, so dass man immer, wenn man will, die Sonne nutzen kann. In der Ferne kann ich ein paar Hügel erkennen... Ja, Hügel, wurde mir gleich beigebracht, da sie nur ca. 2500m hoch sind. An klaren Tagen kann man dann auch die richtigen Berge sehen, Teile des Himalayas. Leider gibt es diese klaren Tage nur selten. Eine Mischung aus Smog und Staub, in Kombination mit dem Dunst, der immer über der Stadt liegt, versperrt meistens die Sicht. Trotzdem ist es ein schöner Ort, um Sonnenuntergänge oder den extrem roten Mond zu sehen.


The Lonely Planet characterizes Kathmandu as “an intoxicating, amazing and exhausting place”. This description could hardly be any more accurate. The city is dirty, colourful, nerve-wracking, overwhelming and most of all, never quiet. During daytime it is a constant concert of horns, cars and people. At night the city belongs to the thousands of stray dogs that seem to defend their territories in night-long barking competitions. No wonder you can see them in the morning, exhausted along the streets. The early morning hours belong to the cuckoo, at least in our garden.

Kathmandu lies in a valley, the Kathmandu Valley, at around 1300 meters above sea level. The centre of the valley is dominated by three big cities, that little by little merged into one, so that today it is hard to distinguish between the three parts. Kathmandu, or Kantipur as it is also known, is the capital and the largest and busiest, Patan, or Lalitpur, is the one with the most temples and a chance to get a bit of peace and quiet from the tourist touts, and Bhaktapur is the best preserved one that was reconstructed with foreign money from Europe and the US. Together with four other sites these three cities form the UNESCO site of Kathmandu valley, even though all but Bhaktapur are considered endangered by too little consideration, modern “improvements” and heavy traffic.

I live in Patan, just south of Kathmandu. The two cities are divided by the Bhagmati river, the dirtiest and by far smelliest place I’ve ever seen. I will write a special chapter about the river some other time when I have pictures to prove it. Our neighbourhood is pretty quiet, at least by Nepal standarts. To get into any of the town centres you need to take a taxi or walk along the dusty streets for a while. But transportation is yet another chapter to come.

My flat is in a separate building in the garden of one of the Embassy’s local employees. I have the luxury of two separate rooms, a kitchen and a bathroom. Just not yet enough Hindu-kitsch to fll the whole flat so that it still is a bit spartan. Above the flat there is a terrace that has a beautiful view across Kathmandu. Rooftops are very popular in Nepal, every house has a few of them, usually in different directions so that you can use the sunlight as much as you like. In the distance I can see some hills in the background – yes, hills, I was told, as they rise only about 2500m. On clear days it is possible to see the real mountains, parts of the Himalaya. Unfortunately these clear days are rare. A mixture of smog and dust, combined with haze obstructs the view most of the time. Still it is a great place to see sunsets and a very red moon rising.

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